

Bild: Oldiefan
Kohlmeise (Parus major)

Tonaufnahme: Gerard Olivier, Burgundy, Frankreich, März
Die Kohlmeise beginnt oft schon im Januar oder Februar zu singen. Dann grenzt sie bereits ihr Revier mit ihrem Gesang ab.
Bei genauerem Hinhören hat die Kohlmeise einen recht variablen Gesang, jedes Männchen beherrscht mehrere verschiedene Strophentypen. Der Gesang besteht jedoch (fast) immer aus rhythmischen Wiederholungen und ist kräftig, sein Klang ist metallisch. Daher wurde die Kohlmeise früher auch Schlossermeise genannt.
Ich habe drei unterschiedliche Gesangsaufnahmen mit den entsprechenden Sonagrammen ausgewählt, um die Variabilität des Gesanges aufzuzeigen.

Tonaufnahme: Eetu Paljakka, Uusima, Finnland, Februar

Tonaufnahme: Stanislas Wroza, Île-de-Fance, Frankreich, März
Der erste Gesang (Kohlmeise 1) klingt wie "titütitütitütitü..." und der zweite (Kohlmeise 2) wie "zizidä-zizidä-zizidä...". Wie würden Sie den dritten Gesang aufschreiben?
Der bekannteste Merkspruch zum Kohlmeisengesang ist:
"Zyt da, Zyt da, Zyt da...", oft hört man auch: "Zyt isch da, Zyt isch da,..."
"s'isch Zy, s'isch Zyt, s'isch Zyt" beschreibt einen weiteren Gesangsrhythmus.
Der Gesang der Kohlmeise kann mit dem der Tannenmeise oder des Zilpzalp verwechselt werden.
Die Kohlmeise kann man mit zwei unterschiedlichen Gesängen in der "I Waldexkursion" zurückhören. Versuchen Sie die beiden Gesänge in der Waldaufnahme zurückzuhören.

Bild: Petra Boekhoff
Blaumeise (Cyanistes caeruleus)

Tonaufnahme: Benoît van Hecke, Nouvelle-Acquitaine, Frankreich, März
Der Gesang der Blaumeise ist feiner und höher als der der Kohlmeise. Er beginnt mit ein paar hohen einleitenden Tönen und geht dann in ein helles, etwas tieferes glöckchenhaftes Trillern über. Man könnte den Gesang mit dem Klingelton eines altmodischen Handys vergleichen.
Der Gesang der Blaumeise kann folgendermassen wiedergeben werden: "psi-psi-didididi..."
Ein schöner Merkspruch ist: "Ich bin nicht zimperlich mit dirrrrrr."

Bild: Erik Karits
Tannenmeise (Parus ater)

Tonaufnahme: Marco Dragonetti, Toscana, Italien, März
Die Tannenmeise findet man meist in Nadelbäumen. Nicht nur das Äussere der Tannenmeise gleicht dem der Kohlmeise, sondern auch ihr Gesang. Die Töne sind jedoch schneller, weicher und schleifender (miteinander verbunden), man nennt es auch "feilen".
Die Tannenmeise singt: "wiize-wiize-wiize...". Folgender Merkspruch kommt aus Norddeutschland: "Fietje, fietje- stiefle, stiefle!"
Zum Vergleich finden Sie hier unten nochmals den Gesang und das dazugehörige Sonagramm der Kohlmeise.

Bild: Susanne Jutzeler
Sumpfmeise (Poecile palustris)

Tonaufnahme: Michael Brunhoj Hansen, Dyrehave, Dänemark, April.
Die Sumpfmeise singt eine Reihe von volltönenden Elementen, vergleichbar mit einem lauten Triller. Der Gesang der Sumpfmeise ist je nach Geräuschekulisse schwer zu erkennen. Er gleicht dem Gesang des Kleibers oder einzelnen Teilen vom Gesang des Zaunkönigs.
Die Sumpfmeise singt klappernd: "tzjedzjedzjedzjed..." oder "tjüp-tjüp-tjüp-tjüp".

Bild: Erik Karits
Alpenmeise (Poecile montanus montanus)
Tonaufnahme: Thomas Lüthi, Wallis, Schweiz, Februar

Die Alpenmeise ist zusammen mit der Weidenmeise eine Unterart der Mönchsmeise. Im Feld kann man die beiden, wie auch die Sumpfeise, fast nicht unterscheiden. Ihr Aufenthaltsort (Mittelland oder Gebirge) und vor allem ihre Stimme hilft aber bei der Bestimmung der Art. Vor allem die Gesänge der Weiden- und Alpenmeise sind sehr ähnlich. Die Alpenmeise singt eine Reihe von kurzen, meist gleich hohen Tönen "dü-dü-dü-dü" (siehe Sonagramm oben). Die Töne der Weidenmeise sind meist abfallen "tiu-tiu-tiu-tiu" (siehe Sonagramm unten).

Tonaufnahme: Cedric Mroczko, Nouvelle-Acquitaine, Frankreich, Juni